Markenverband: Produkt- und Markenpiraterie verstärkt bekämpfen

Plagiate gefährden unsere Volkswirtschaft.

Berlin, 04. März 2011. Die Diskussion der letzten Wochen war stark auf die Auswirkung von Plagiaten im akademischen Bereich beschränkt. Viel bedeutsamer für die deutsche Volkswirtschaft sind die Schäden, die Produkt- und Markenkriminalität verursacht. Eine deutliche Stärkung der Bekämpfung dieser Art von Kriminalität ist dringend erforderlich. Denn Plagiate sind niemals ein Kavaliersdelikt. Ob im Urlaub erworbene Fälschung, der Internethandel mit gefälschten Markenprodukten oder der illegale Download von Musik und Literatur – jedes einzelne Vergehen schädigt unsere gesamte Gesellschaft, ist eine Bedrohung für Verbraucher und verursacht der Volkswirtschaft Schäden in Milliardenhöhe.

Produkt- und Markenkriminalität ist eine der größten Bedrohungen für qualitäts- und innovationsgetriebene Volkswirtschaften. Produkt- und Markenpiraterie verursacht weltweit immense volkswirtschaftliche Schäden, die geschätzten 5 – 7 % des Wertes des Welthandels entsprechen. Neben den wirtschaftlichen Schäden geht Produkt- und Markenpiraterie mit kriminellen oder mafiosen Strukturen einher, beschädigt gesellschaftliche Wertesysteme und verhindert freie Märkte und fairen Wettbewerb. Sanktionen gegen diese oftmals unterschätzte Bedrohung sind kaum vorhanden. Um diejenigen belangen zu können, die diese Schäden verursachen, muss das Strafrecht auf nationaler Ebene verschärft werden.

Zusätzlich bedarf es neuer gesetzlicher Grundlagen für die Verantwortung von Internetverkaufsplattformen. Hier werden jährlich Millionen am Verkauf gefälschter Ware über diverse Plattformen verdient, ohne dass man der eigenen Verantwortung für rechtstreues Verhalten auf dem Marktplatz gerecht wird. Solche Plattformen sind damit häufig Profiteure dieser kriminellen Handlungen von Produkt- und Markenpiraterie im Internet. Der Markenverband setzt sich nachdrücklich dafür ein, dass gesetzliche Regelungen eine angemessene Verteilung der Verantwortung für sichere Marktplätze im Internet, auch im Sinne des Verbrauchers, gewährleisten.

Neben gezielter Gesetzgebung bleibt eine bessere Aufklärung der Verbraucher geboten. Diese sind gemeinsam von Wirtschaft und Staat dafür zu sensibilisieren, dass der Kauf von Piraterieware geistiges Eigentum verletzt, die organisierte Kriminalität fördert, die eigene Gesundheit massiv gefährden kann und reguläre Arbeitsplätze vernichtet.

Quelle: Pressemitteilung Markenverband

Plagiarius – die Preisträger 2011

Negativpreis „Plagiarius“ rückt dreisten Ideenklau ins öffentliche Licht

Der Negativpreis „Plagiarius“ wurde am 11. Februar 2011 im Rahmen einer internationalen Pressekonferenz auf der Frankfurter Konsumgütermesse „Ambiente“ zum 35. Mal verliehen. Zahlreiche aktuelle Fälle von Produkt- und Markenpiraterie sowie von Wirtschaftsspionage zeigen, dass die Problematik deutlich an Ausmaß und Brisanz zugelegt hat.

Bereits seit 1977 werden mit dem „Plagiarius“ jährlich Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate ‚ausgezeichnet‘. Damals erklärte der Designer Prof. Rido Busse die Intention seines Negativpreises wie folgt: „Die Auszeichnung mit dem ‚Plagiarius‘ sagt nichts darüber aus, ob das jeweilige Plagiat im juristischen Sinne erlaubt ist oder nicht. Der Plagiarius kann und darf kein Recht sprechen. Unser Ziel ist es, plumpen Ideenklau – d.h. den Diebstahl Geistigen Eigentums – zu brandmarken und die skrupellosen Geschäftspraktiken der Nachahmer ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.“ Trophäe ist ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase: „Die goldene Nase, die sich die Produktpiraten sprichwörtlich auf Kosten der Originalhersteller verdienen“, so Busse.

Quelle: Pressemitteilung

Die Preisträger des Plagiarius 2011:

Die Jury traf sich am 15. Januar 2011 und vergab drei Preise, sechs gleichrangige Auszeichnungen und einen Sonderpreis aus insgesamt 28 Einsendungen:

Bildrechte: Aktion Plagiarius e.V.
Alle Fotos zeigen jeweils links (bzw. oben) das Original und rechts (bzw. unten) das Plagiat

Quelle: Plagiarius

Produktpiraterie

Unter dem Titel “Angriff der Produktpiraten” berichtet das Liechtensteiner Vaterland über Probleme Liechtensteiner Unternehmen mit dem Schutz des geistigen Eigentums in China.

Mikrofonstecker, Bohrmaschinen und Bagger: Chinesische Produktpiraten fälschen, was ihnen in die Hände kommt. Die Liechtensteiner Industriebetriebe tun sich derweil schwer, ihr geistiges Eigentum im Reich der Mitte zu schützen.

Markenpiraterie – 200 Milliarden Dollar Schaden pro Jahr

Der weltweite wirtschaftliche Gesamtschaden von Online-Markenmissbrauch kann pro Jahr auf rund 200 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Unternehmens Markmonitor hervor.

Quelle: Absatzwirtschaft