Domainhandel und Marken: 12.000 Verfahren anhängig

Die Berliner Zeitung berichtet zum Thema Domainhandel und juristische Fallstricke insbesondere markenrechtlicher Natur.

Täglich landen auf seinem Schreibtisch zwei bis drei neue Fälle von Klienten, die sich plötzlich Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt sehen, weil sie eine Domain besitzen, die ein Unternehmen oder eine andere Person für sich beansprucht. Jährlich, so schätzt er, werden rund 12 000 Fälle bei deutschen Gerichten anhängig. “Es gibt eine regelrechte Prozessflut”, sagt Strömer.

Zwei bis drei neue Fälle täglich = ca. 600 im Jahr. Da ist Herr Strömer mit etwa 5% der anhängigen Verfahren ja gut beschäftigt.
Im Hinblick auf die Einführung der .eu Domains sollte sich das Aufkommen an Streitigkeiten um Domains auch nochmal steigern.

Tobias Strömer fürchtet indes, dass solche Warnungen auch in Zukunft verhallen werden. Mit Sorge schaut er dabei auf den 1. April kommenden Jahres. Dann können Privatleute Domains mit der Endung .eu reservieren. Das Spiel könnte von vorne beginnen. Leute wie D… K… (editiert) werden versuchen, wieder die ersten zu sein. Immer auf der Suche nach dem großen Coup, dem leichten Geld. “Dann”, so sagt Strömer, “werden wieder viele Leute Fehler machen.” Und vielleicht dafür teuer bezahlen müssen.

Warum habe ich eigentlich das Gefühl, dass trotz aller gutgemeinten und sinnvollen Warnungen den marken- und internetrechtlich spezialisierten Rechtsanwälten bei dieser Perspektive nicht gerade die Tränen in die Augen schiessen?
Nicht dass ich ihnen das nicht gönnte – im Kontext der Sorge, mit der auf den 01. April geschaut wird, könnte allerdings beim Leser der leise Anflug eines sanften Hauches von Scheinheiligkeit entstehen.

Modelabel fordern Sperrung von chinesischem Plagiatstempel

Das Wirtschaftsblatt aus Österreich berichtet über die Forderung führender Modelabel Pekings Xiu Shiu Silk Street zu schließen.

Die Shopping-Mall ist der wahrscheinlich grösste Plagiatmarkt der Welt. Prada-Kleider sind in diesem Einkaufszenrum um acht und perfekt gefälschte Vuitton-Taschen für 15 Euro zu finden. Die Mode-Lobby verlangt jetzt Schadenersatz in Höhe von 256.000 Euro von den Verwaltern der Shopping Mall, die täglich von bis zu 20.000 Kunden frequentiert wird.

An der Forderung beteiligen sich die Modegruppen Gucci, Prada, Burberry, Louis Vuitton und Chanel.

Richtig dumm gelaufen! Warum Markenpiraten keine Einbrüche melden sollten

Sechzehn Monate betrieben drei Schwestern aus Neuengland zusammen mit einem Freund einen schwunghaften Handel mit gefälschten Markenartikeln, primär Handtaschen. Als Vertriebskanäle dienten ein Flohmarkt und regelmäßig veranstaltete Hausparties im “Tupperware-Stil”.
Doch dann schlug das Schicksal zu – in den Lagerraum der erfolgreichen Unternehmer wurde eingebrochen. 75 Taschen im Wert von 1500$ verschwanden. Der eillig informierten Polizei konnte man auch gleich einen Schuldigen präsentieren – den Mieter des benachbarten Lagerraumes. Der vermeintliche Einbrecher hatte, ob der bösartigen Beschuldigung dann allerdings prompt nichts Besseres zu tun, als unsere Handtaschenhändler bei der Staatsanwaltschaft zu verpetzen.

Über den Prozess berichtet The Boston Globe

Wer verklagt Wen?

whossuingwhom.com US Datenbank mit Klagen zum Marken-, Patent- und Urheberrecht.

Do you want to know if your client is being sued for patent infringement? Or if the firm that is suing your client for trademark infringement is also suing someone else? Or do you want to know where a copyright case is being tried and what the case number is? Then you should do a search in “Who’s Suing Whom: Patent, Trademark and Copyright Edition.”

Vielleicht findet man ja auch eine lukrative Sammelklage, der man sich anschliessen möchte.
Dann werden allerdings 25$ fällig für die Anforderung näherer Informationen.