Bundesministerin Zypries zur Produktpiraterie

Bei der Eröffnung der Veranstaltung des Deutschen Patent- und Markenamtes “Geistiges Eigentum im Gespräch: Produktpiraterie – Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland?” sprach die Bundesministerin der Justiz Brigitte Zypries die Gefahren der globalen Produktpiraterie an.

Meine Damen und Herren,
der Titel der Veranstaltung lautet „Produktpiraterie – Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland.“ Der Satz ist richtig, aber das Fragezeichen an seinem Ende ist es meines Erachtens nicht. Da müsste ein Ausrufezeichen hin – und zwar ein fett gedrucktes.

Und weil das so ist, habe ich mir und hat sich die Bundesregierung das Thema ganz oben auf die Tagesordnung gesetzt. Nach Schätzungen der Europäischen Kommission entfallen inzwischen 5 bis 9 Prozent des Welthandels auf gefälschte Produkte.

[…] Deutschland ist ein „Land der Ideen“. Dass dieser Werbeslogan stimmt, zeigen nicht zuletzt die Rekordanmeldungen bei den Patentämtern. Für eine Volkswirtschaft mit einer so hohen Innovationskraft wie Deutschland ist die Produktpiraterie eine enorme Gefahr. Wir dürfen deshalb bei unseren Anstrengungen gegen die Fälscher nicht nachlassen. Wir müssen vielmehr die internationale Zusammenarbeit ausbauen und das Bewusstsein für den Wert des geistigen Eigentums schärfen. Wir werden dafür sorgen, dass Politik und Wirtschaft, Zoll und Justiz an einem Strang ziehen. Und wir brauchen die Medien, die berichten. Wenn uns all das gelingt, dann wird der Kampf gegen diese Form der Wirtschaftskriminalität Erfolg haben.

Die Rede der Bundesjustizministerin im Volltext

Im Anschluss an die Rede der Bundesjustizministerin diskutierte Patentamtschef Jürgen Schade das Thema mit einer Expertenrunde.

Insgesamt sei Deutschland im Kampf gegen Plagiate und Fälschungen gut aufgestellt. Die rechtlichen Rahmenbedingen könnten im Detail verbessert werden. Klaus Hoffmeister, Leiter der Zentralstelle für gewerblichen Rechtsschutz der Oberfinanzdirektion München, wünschte sich aber mehr Initiative von der Wirtschaft. Nur dann könne der Zoll effektiv Beschlagnahmungen durchführen.
Einig waren sich die Experten, dass sich das Bewusstsein der Menschen in Bezug auf das Geistige Eigentum ändern müsse. Wenn die Menschen dem Geistigen Eigentum den gleichen Stellenwert wie dem materiellen Eigentum beimessen, würde der Produktpiraterie die Grundlage entzogen. Dazu müsse auch vermehrt über die Bedeutung der gewerblichen Schutzrechte aufgeklärt werden.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Patent- und Markenamtes

Namensstreit bei Peek & Cloppenburg

Markenbusiness berichtet über den Streit zwischen Peek & Cloppenburg Hamburg und Peek & Cloppenburg Düsseldorf.

Wie bei Aldi, ist die Bundesrepublik für die Marke Peek & Cloppenburg in Nord und Süd geteilt. Die Hamburger, korrekt als “KG in Firma Peek & Cloppenburg” bezeichnet, bewirtschaften mit Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Nordhessen (Kassel und Göttingen), Ost-Westfalen (Münster, Bielefeld, Paderborn), Ostsachsen (Dresden, Chemnitz) und dem nördlichen Sachsen-Anhalt (Magdeburg) den Norden. Die Düsseldorfer namens “Peek & Cloppenburg KG” den Rest der Republik. 1990 setzten sich beide an einen Tisch und teilten den Osten Deutschlands ebenfalls auf.

Japanische Konzerne gegen Produktpiraterie in China

Heise berichtet über eine Initiative japanischer Elektronikkonzerne gegen chinesische Produkt- und Markenpiraterie.

Geschätzte 116 Milliarden Euro Schaden müssen japanische Elektronikkonzerne jährlich durch Plagiate ihrer Produkte hinnehmen. Die gefälschte Ware kommt überwiegend aus China. Daher haben sich nun Canon, Sharp, Sony, NEC und Olympus zusammengeschlossen und starten gemeinsam mit den japanischen Ministerien für Wirtschaft und Finanzen eine Initiative gegen Produktpiraterie.